Durchstarten mit Social Media Marketing
Hand aufs Herz: Fast jeder von uns tummelt sich regelmäßig in den sozialen Medien. Information und Unterhaltung, Shopping und Jobsuche laufen inzwischen zu weiten Teilen über die bekannten Kanäle. Doch wie können auch Apotheken Facebook, Instagram & Co. effektiv nutzen? Was sind die Vorteile, welche Stolperfallen lauern und wie geht man am besten vor? Lest unsere Tipps!

Social Media bringt den Vorsprung
Mit einer wirksamen Präsenz in den sozialen Medien können Apotheken ihr Profil schärfen und sich vom Wettbewerb abheben. Sie können ihre Kompetenz unter Beweis stellen und Gesundheitsinteressierte fundiert informieren. Sie haben die Möglichkeit, sich von einer persönlichen und menschlichen Seite zu zeigen. So können sie Sympathie und Vertrauen aufbauen, neue Kundinnen und Kunden gewinnen und bestehende Kundschaft enger an sich binden.
Voraussetzung dafür ist ein ansprechender Auftritt, der Nutzerinnen und Nutzern einen echten Mehrwert bietet. Dazu können ganz unterschiedliche Inhalte beitragen, z. B.
- Informationen über die Schwerpunkte der Apotheke
- aktuelle Aktionen und Angebote
- sympathische Porträts der Teammitglieder
- Einblicke in den Arbeitsalltag in der Offizin
- Vorstellung von Apotheken-Services von Blutdruckmessen bis Botendienst
- saisonale Schwerpunktthemen und Gesundheitstipps
- Infos zu Nachtdiensten und Notdiensten in der Apotheke
- Fragen und Antworten zu Wirkstoffen und Darreichungsformen
- Infos über Krankheitsbilder und Behandlungsmethoden
- News aus dem Gesundheitswesen, z. B. alles über E-Rezept oder elektronische Patientenakte
- Berichte über das soziale Engagement der Apotheke (z. B. Spenden-, Umwelt- oder Nachbarschaftsaktionen)
Diese und weitere Ideen lassen sich in vielfältigen Beiträgen in Form von Fotos, Videos, Grafiken, Zitaten etc. umsetzen. Um in den sozialen Medien wirklich zu überzeugen und erfolgreich zu sein, braucht es allerdings eine Strategie. Und diese sollte individuell auf Eure Apotheke zugeschnitten sein. Denn es gilt, Profil zu zeigen – und nicht in der Masse austauschbarer Inhalte unterzugehen.
Den eigenen Weg im Social Media Dschungel finden
Stellt Euch im Team die Frage: Was wollt Ihr mit Eurem Social Media Auftritt erreichen? Wen wollt Ihr ansprechen? Welche Inhalte sind für Eure Zielgruppen besonders interessant? Welche Probleme und Bedürfnisse hat Eure Kundschaft?
Wollt Ihr vor allem über aktuelle Aktionen sprechen oder bei Gesundheitsthemen auch mal in die Tiefe gehen? Wie wollt Ihr Eure Apotheke darstellen – hat sie ein eher traditionelles, seriöses Image oder herrscht ein moderner, dynamischer Teamgeist? Unser Rat: Es ist wichtig, authentisch „herüberzukommen“ und ein stimmiges Gesamtbild zu transportieren. Zeigt Euch auch von Eurer menschlichen Seite, das bringt Sympathie und schafft eine persönliche Ebene, die zur Kundenbindung beiträgt.

Auf welcher Plattform aktiv werden?
Welche Kanäle sind für Eure Ziele und Zielgruppen geeignet? Soll man sich auf eine einzige Plattform konzentrieren oder gleich alle nutzen? Ältere Kundinnen und Kunden nutzen eher Facebook, die jüngeren Instagram und TikTok. Für beruflichen Austausch, Jobsuche und Recruiting ist LinkedIn beliebt. YouTube eignet sich für Videos, die Gesundheitsthemen ausführlicher behandeln. Unser Tipp: Erst einmal nur auf ein bis zwei Kanälen posten und dort Routine bekommen, danach weiterschauen, ob andere Plattformen auch Sinn machen und überhaupt die Zeit dafür da ist.
Die Spielregeln für Social Media Marketing
Macht mit dem ganzen Team ein Brainstorming, um die Zielrichtung zu bestimmen und Themen zu sammeln. Die Umsetzung sollte dann eine Person oder eine kleine Gruppe verantworten, die Spaß an der Sache hat. Am besten ist es, dafür feste Zeiten in der Woche einzuplanen. Auch wichtig:
- Regelmäßig posten – mehrere Male wöchentlich sind ideal
- Einen Redaktionsplan aufstellen und die Themen über mehrere Wochen im Voraus einteilen
- Beiträge blockweise im Voraus erstellen – das spart Zeit
- Die Formatvorgaben der jeweiligen Plattform berücksichtigen
- Den Beiträgen einen einheitlichen Look geben, der zur Apotheke passt
- Eine lebendige Community schaffen – mit Nutzerinnen und Nutzern interagieren, z. B. durch Fragen und Antworten, Kommentare, Online-Umfragen, Abstimmungen, Quiz-Spiele
- Sich vom Social Media Auftritt anderer Apotheken inspirieren lassen
- Unbedingt die gesetzlichen Vorgaben beachten, darunter das Heilmittelwerbegesetz (HWG), die Preisabgabenverordnung, das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb sowie die Datenschutzbestimmungen
- Werbung muss immer als solche gekennzeichnet werden
- Vor dem Posten bitte Bild- und ggf. Musikrechte abklären
- Werden Teammitglieder gezeigt, vorher deren schriftliche Einwilligung einholen
- Für Fotos und Videos das Tageslicht nutzen, das wirkt am natürlichsten
Crash-Kurse für Social Media in der Apotheke
Wer sich für die sozialen Medien begeistert und in der Apotheke digital mehr bewegen will, kann in Workshops und Kursen das notwendige Know-how erlernen und vertiefen. Die zweitägige Ausbildung zum Apofluencer® beispielsweise macht einen Rundumschlag – von der Strategieentwicklung und Redaktionsplanung über die Content-Erstellung (u. a. mit KI) bis hin zum psychologischen Marketing und innovativen Recruiting. Weitere Infos unter www.apofluencer.de.
Daneben gibt es noch weitere Bildungsanbieter im Bereich digitale Skills speziell für Apotheken. Ob als kompaktes Präsenz-Seminar, Online-Webinar oder mehrmonatige modulare Ausbildung: Was Ihr hier lernt, gibt Eurem Social Media Marketing Schubkraft!
Do you speak Social Media?
Diese Begriffe solltet Ihr fürs Social Media Marketing draufhaben:
Algorithmus: Das computergestützte Verfahren erkennt auf der Grundlage von Userdaten Muster und steuert, welche Inhalte den Nutzerinnen und Nutzern bevorzugt angezeigt werden.
Content: Inhalte in den sozialen Medien oder im Internet, also Texte, Bilder, Audio, Video etc.
Feed: Instagram Startseite und die eigene Seite mit der Übersicht des geposteten Contents.
Hashtag: Worte oder Wortverbindungen mit vorangestellter Raute (#). Sie dienen als Schlüsselwörter, um die eigenen Beiträge mit Themen zu verknüpfen und besser von anderen gefunden zu werden.
Reel: Kurzes Video von maximal 3 Minuten.
Story: Bilder oder kurze Videos auf Instagram und Facebook, die nach 24 Stunden automatisch verschwinden.
User: Jemand, der ein Gerät, eine Anwendung oder das Internet nutzt.
Viraler Content: Inhalte, die sich blitzschnell in den sozialen Medien verbreiten.